Am 5 Januar 2021 ist Candy Heberlein, Gründerin und Präsidentin der Stiftung zur Förderung der Knochenmarktransplantation (SFK), an den Folgen von COVID-19 gestorben. Wir trauern um eine Kollegin, die sich in unverkennbarer Weise für krebskranke Patientinnen und Patienten engagiert hat.

Die in Berlin geborene Journalistin hat die Stiftung im Jahr 1994 gegründet. Seither beriet sie Betroffene und anerbot sich als Anlauf- und Informationsstelle für potenzielle Spenderinnen und Spender. Sie setzte sich für das Recht auf Mitbestimmung für Patienten ein und kämpfte dafür, dass der aufgeklärte Patient zum Partner des behandelnden Ärzteteams und als solcher wahrgenommen und respektiert wird.

Candy Heberlein gilt als Schweizer Pionierin des Einbezugs von Patientenmeinungen im Forschungs- und Behandlungsalltag. Als die erste Patientenkoalition in der Schweiz durch die Krebsliga erfolgte, war sie, wie auch bei der Gründung von Eupati Schweiz, als Gründungsmitglied dabei. Sie organisierte regelmässige Treffen mit Betroffenen, um ein besseres Verständnis für deren Anliegen zu gewinnen.

Im Verlaufe der Jahre hat sie ein Netzwerk von Selbsthilfegruppen "SOS-Leukämie & Multiples Myelom" in sieben Kantonen aufgebaut. Mit dem Kurzfilm "Geschenktes Leben" über Patienten, die sich einer Knochenmarktransplantation unterziehen, klärte sie über die Möglichkeiten und Grenzen dieser hochtechnischen Behandlung auf und bot eine Grundlage für ärztliche und psychologische Gespräche, welche in der Vorbereitungsphase einer Transplantation durchgeführt werden.

2002 wurde Candy Heberlein für ihren uneigennützigen und unermüdlichen Einsatz im Dienst von Krebskranken mit dem Anerkennungspreis der Krebsliga ausgezeichnet. Mit der regelmässigen Vergabe des mit CHF 50'000 dotierten Candy Heberlein Preises im Rahmen der SAKK Halbjahresversammlung unterstützte die SFK Forschungsprojekte in allen Phasen der Stammzelltransplantation sowie der Nachsorge (Survivorship).

Mit Candy Heberlein verlieren wir ein geschätztes Mitglied unseres onkologischen Netzwerks. In grosser Dankbarkeit für ihre Verdienste als mutige Vorkämpferin für Patientenrechte verabschieden wir uns von einem liebenswerten Menschen. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie und allen, die ihr nahestehen.

©Gianni Pisano